Der Riese und der Zwerg

 

Ludwig Heinrich von Nicolay: Der Riese und der Zwerg (1792)

 

Auf seinen Schultern trug ein Riese

Ein Zwerglein. Dies sprach: „Am Rande jener Wiese

Siehst du das Türmchen?“ – „Nein“, erwidert ihm der Riese.

„Das glaub ich“, denk der Zwerg. „Ich, der ich höher bin,

Ich sehe freilich weiter hin.“

So reiten wir die lieben Alten,

Sie, gegen die wir uns für große Geister halten.

 

 

Eine Geschichte zur Fabel:

 

Herbert

Er stellt sich an seine Maschine. Jeden Tag.
Er fängt früh um 6 Uhr an und hört am Abend um 6 Uhr auf. Jeden Tag.
Er macht dieselbe eintönige Arbeit. Jeden Tag.
Damals hat ihm, Herbert, das Geschäft gehört. Er hat die Firma aufgebaut und sich einen Namen gemacht. Er hat viel Fleiß und sein ganzes Geld hineingesteckt.
Doch dieses eine Jahr, 1989, hat für seine Pleite gesorgt.
Er war verzweifelt und dann kam dieser gierige Geschäftsmann Herr Müller.
Dieser kaufte das Geschäft auf und machte es wieder bekannt. Und heute arbeitet der ehemalige Besitzer Herbert bei Herrn Müller für den Mindestlohn. Der Geschäftsmann respektiert ihn nicht und macht sich sogar hinter seinem Rücken über ihn lustig. Aber das muss sich der Herbert gefallen lassen, da er das Geld nötig hat. Und so arbeitet er ohne etwas zu sagen. Wie jeden Tag.

 

Lukas Dengler, 10b