In welchen Lebensbereichen stößt man eigentlich nicht auf Plastik? Schon beim Blick in eure Schultasche werdet ihr merken, welch eine große Rolle das Material in eurem Schulalltag spielt. Die Umschläge eurer Bücher – aus Plastik. Die Umschläge eurer Hefte – aus Plastik. Eure Stifte – auch aus Plastik. Eure Brotzeitbox – schon wieder Plastik. Es gibt noch einige Beispiele, doch das Ausmaß ist auch so deutlich erkennbar. Jeder Deutsche verbraucht knapp 40 Kilogramm Plastik im Jahr, womit ganz Deutschland im Vergleich zu den anderen EU-Ländern deutlich über dem Durchschnitt liegt.
Aus diesem Anlass haben wir, das Schülerzeitungsteam, uns für die große Challenge „Plastik-Fasten“ bereiterklärt. Das Ziel: So viel und oft wie möglich auf das äußerst umweltschädliche Material verzichten und versuchen, ohne Plastik im Alltag auszukommen. Wie es uns dabei ergangen ist, welche Schlüsse wir daraus ziehen konnten und welche Tipps wir euch für ein nachhaltigeres Leben durch unsere Erfahrung mitgeben können, lest ihr im folgenden Artikel.
Zu Beginn unseres Plans zwei Wochen ohne Plastik auszukommen, waren wir noch recht zuversichtlich und hatten Hoffnung, dieses Ziel tatsächlich erreichen zu können. Doch spätestens das erste Einkaufen machte uns hierbei einen Strich durch die Rechnung. Bei genauerer Betrachtung fiel auf, dass so gut wie jedes Produkt im Supermarkt und Drogeriemarkt Plastik beinhaltet. Wusstet ihr, dass zum Einwegplastik beispielsweise auch Verpackungen von Joghurt, Brotbelag, Tiefkühlwaren oder Süßigkeiten gehören?
Am nächsten Tag stießen wir bei der morgentlichen Routine auf weitere Herausforderungen. Das Problem hierbei war, dass fast alle „Duschprodukte“ aus Einwegplastik hergestellt werden. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche 10 Shampoo-Flaschen und ganze 11 Flaschen Duschgel jährlich. Somit ist es überhaupt nicht überraschend, dass 1/3 des Einwegplastiks auf Mülldeponien aus Körperpflegeprodukten besteht. Vielleicht ist das auch einer von vielen Gründen, weshalb es seit 2021 in der EU ein schrittweises Einwegplastik-Verbot gibt.
Schnell war klar: Wenn wir Plastik vermeiden wollen, müssen wir zuallererst unser Kaufverhalten umstellen. So konnte die Suche nach plastikfreien Produkten beginnen. Dabei hatten wir meist keinen Erfolg, doch in manchen Bereichen fanden wir Nützliches: Joghurt im Mehrwegglas, Milch in Glasfaschen, unverpacktes Obst und Gemüse, festes Shampoo oder Trinkflaschen zum Wiederbefüllen. Allerdings mussten wir dabei den finanziellen Faktor berücksichtigen, denn diese Produkte kosten meistens etwas mehr.
Bei diesem Experiment sind wir also teilweise an unsere Grenzen gestoßen und mussten einsehen, dass es heutzutage unmöglich ist, komplett plastikfrei zu leben. Der Kunststoff gehört mittlerweile einfach zu unserem Leben dazu. Durch das Experiment konnten wir aber dennoch unseren Plastikkonsum verringern. Zukünftig wollen wir nun mehr darauf achten, wo wir bei unserem Einkauf auf Plastik verzichten können. So können wir langfristig einen Beitrag zum Schutz unserer Erde leisten.
Zum Schluss wollen wir euch noch ein paar Tipps an die Hand geben, mit denen auch ihr euren Alltag nachhaltiger und plastikfreier gestalten könnt. Verwendet…
- … Stoffbeutel statt Plastiktüten zum Einkaufen.
- … Mehrweg- statt Einwegprodukte.
- … festes Shampoo / feste Dusche / feste Seife.
- … eigene Behälter aus Glas zum Befüllen.
- … Schnellhefter / Umschläge aus Papier.
- … unverpackte Produkte aus Unverpackt-Läden.
- … Bienenwachstücher statt Plastikfolien.
Seht in den Bildern selbst: Der Versuch möglichst viel Plastik einzusparen oder zumindest recycelte und nachhaltige Alternativen zu verwenden gelingt doch schon ganz gut, oder?
Was tut ihr, um Ressourcen zu schonen?