Säugetiere, Vögel, Amphibien oder doch Reptilien? Im Hofer Tierheim findet jedes Tier einen Platz. Hier leben Hunde, Katzen, Kaninchen, Mäuse, Vögel… Manchmal findet sogar eine Schlange, ein Leguan oder ein Chamäleon seinen Weg hierher. Das Hofer Tierheim gibt es schon seit 52 Jahren und wir haben uns für euch dort umgeschaut und Roswitha Gräßel, die Leiterin des Tierheims, interviewt.
betonkurier: Warum sind denn all dies Tiere hier?
Roswitha Gräßel: Die meisten Tiere in unseren Tierheim sind sogenannte Abgabetiere, d.h. sie werden meist aus folgenden Gründen abgeben: Zeitmangel (Veränderung im Berufsleben, Wohnungswechsel), keine Tierhaltung erlaubt, Allergien gegen Tierhaare, aus gesundheitlichen Gründen – besonders bei älteren Menschen, die sich selbst nicht mehr versorgen können und in ein Altersheim umziehen müssen. Wenn Herrchen oder Frauchen stirbt und kein Angehöriger des Verstorbenen das Tier bei sich aufnehmen kann, finden auch diese Tiere Aufnahme in unserem Tierheim.
Dann gibt es die Fundtiere, die von den Findern zur Versorgung ins Tierheim gebracht werden. Der größte Teil der Fundtiere wird von ihren glücklichen Besitzern wieder abgeholt. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen wir annehmen, dass es sich um ausgesetzte Tiere handelt.
Dann gibt es auch noch die im Tierheim freilaufenden Katzen. Das sind Tiere, die im Tierheim Aufnahme fanden, die sehr scheu und ängstlich sind, sich nicht anfassen lassen oder chronisch krank sind.
Was heißt chronisch krank?
Chronisch krank heißt z. B. chronischer Katzenschnupfen, der periodisch Ausbricht. Die Katzen haben entzündete Augen, starken Nasenausfluss und atmen schwer. Alle im Tierheim lebenden Tiere wünschen sich ein liebevolles Zuhause und durch die gute Vermittlung bekommen auch alle Tiere irgendwann, das eine eher oder später, ein gutes Zuhause.
Wie viele Tiere haben im Tierheim Platz?
Im vergangen Jahr wurden etwa 1000 Tiere versorgt.
Welche Tierart ist am häufigsten vertreten?
Am meisten haben wir Katzen, gefolgt von Hunden und danach kommen Kleintiere.
Was ist eine Tierpension?
Tierpension heißt: Tiere die während des Urlaubs ihrer Besitzer Urlaub im Tierheim machen. Auch in Notfällen durch Krankenhaus- oder Kuraufenthalte der Tierbesitzer werden Tiere bei uns in Pension genommen.
Nach dem Interview durften wir die Tierunterkünfte besichtigen.
Als erstes begaben wir uns zu den Räumen der Katzen. In denen standen Näpfe mit Futter, Kratzbäume und Regale mit Versteckmöglichkeiten für die Katzen. Auch haben die Katzen hier die Möglichkeit durch die Katzenklappen nach draußen in die umzäunten Freigehege zu gehen.
Auch im Hundehaus haben die Hunde die Möglichkeit nach draußen zu gehen. In ihren verschieden großen Räumen, je nach Größe des Hundes, haben sie ihre Näpfe und ihre Schlafmatten liegen.
Die Kleintiere haben ein eigenes Haus in dem sie artgerecht untergebracht sind. Dort sind die Tiere auch nach Nachtaktive- und Tagaktive getrennt.
In die Quarantäne kommen unter anderen auch die Fundkatzen, die erst einmal untersucht werden müssen, damit sie nicht die anderen Tiere anstecken können. Wenn sie gesund sind, kommen sie zu den anderen Katzen in die schönen Zimmer.
Die Hundeausführung
Jeden Nachmittag können Besucher mit den Hunden spazieren gehen, wenn sie mindestens 16 Jahre alt sind und das Einverständnis der Eltern haben. Im Hundehaus ist es meist sehr laut, da die Hunde ihre Ausführer mit freudigem Bellen begrüßen. Das Ausführen ist bei allen Besuchern und Hunden sehr beliebt.Die Tierpatenschaft
Auch wenn man kein Tier mit nach Hause nehmen kann, kann man sich durch eine Patenschaft um ein Tier kümmern. Das heißt, man trägt mit einem monatlichen Beitrag zur Versorgung des Tieres bei und man kann „sein Patentier“ auch besuchen und im Tierheim mit ihm spielen oder Gassi gehen.
Vielleicht habt ihr ja Lust bekommen, einen Hund regelmäßig auszuführen und / oder die Patenschaft für ein Tier zu übernehmen?
Jana Berger, 6a und Anastasia Bachmann, 6c