generation plus

Sein wir einmal ehrlich, liebe Generation „offene Beziehung“. Lasst die Hosen runter, das könnt ihr doch sonst so gut. Auf Partys, beim ersten Date und bei spontanen Booty Calls.

Wie wichtig ist euch Treue noch? Loyalität? Würdet ihr noch, wie im Kindergarten, einen Schwur eingehen, euren besten Freund oder eure Schwester im Geiste nie zu hintergehen? Lebt ihr immer noch nach dem Motto ‚Bros before hoes‘. Kann wirklich nie ein Junge zwischen euch kommen?

Wann siegt der Wunsch, diese eine Person zu bekommen, über die Liebe zu euren Freunden? Muss es überhaupt noch eine gewisse Person sein oder reicht der Gedanke, eine mehr abhaken zu können? Reicht die Aussicht, das zu haben, was deine beste Freundin nicht haben kann? Sagt man in unserer Generation so schnell ja, dass man außer Acht lässt, dass er eigentlich eine Freundin hat, aber stockbesoffen ist und es beim Knutschen selbst vergisst?

Wie unfair wart ihr schon? Wie unfair war schon jemand zu euch? Und wem habt ihr verziehen, nicht weil ihr es nicht schmerzhaft fandet, nicht weil ihr euch nicht verraten gefühlt habt, sondern weil ihr wusstet, dass das in den AGBs unserer Generation steht?

Beziehungen sind nicht mehr Beziehungen, vorbei oder kompliziert. Sie sind vor allem nicht die passende Beschreibung für das Liebesleben der 90er bis 2000er Kids. Was Offenes, was Lockeres, Freundschaft Plus.

Das ist es, was zwischen uns abgeht. Freunde mit gewissen Vorzügen, ohne wirklich miteinander befreundet zu sein. Vorzüge… naja, auf jeden Fall nicht die Vorzüge einer normalen Freundschaft. Nicht die Vorzüge, die eine beste Freundin oder ein bester Freund mit sich bringen.

Ist eine wahre Freundschaft nicht viel mehr wert als der Crush, den ihr irgendwann mal habt?

Zieht eure Hosen wieder an. In manchen Beziehungen sind wir nicht gut darin, die Hüllen fallen zu lassen.

Sigena Süßmann, 10c